Paruresis ist eine Angststörung, die dazu führt, dass Betroffene bei tatsächlicher oder gefühlter Anwesenheit anderer nicht urinieren können.Offizielle Definition
Wer auf öffentlichen Toiletten nicht pinkeln kann, der denkt ständig daran, wann und wo es wieder eine "sichere" Toilette geben könnte.
Instinktiv versuchen alle Betroffenen der Situation möglichst aus dem Weg zu gehen. Zunächst vielleicht, indem sie unterwegs weniger trinken, um nicht "müssen" zu müssen. Oder indem sie eine Feier frühzeitig verlassen, um dann wieder zuhause auf Toilette gehen zu können.
Bevor man sich versieht, beeinflusst die "schüchterne Blase" auch größere Lebensentscheidungen: Will ich diesen Job überhaupt annehmen, wenn ich dafür so viel reisen muss? Das Vermeiden von öffentlichen Toiletten führt schnell zu immer größeren Einschränkungen.
Paruresis ist ein ziemlich intimes Thema, über das man nicht so einfach sprechen kann. Daher ist dieses Problem auch so wenig bekannt, obwohl es tatsächlich weit verbreitet ist. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass 3% der Bevölkerung - oder 1,5 Millionen Menschen in Deutschland - an einer behandlungsbedürftigen Paruresis leiden. Darunter übrigens sowohl Männer als auch Frauen.
Ob du von Paruresis betroffen ist, hängt davon ab, inwieweit du dich durch deine Angst vor öffentlichen Toiletten einschränkst. Eine erste Einschätzung dazu kann der Paruresis Selbsttest bieten.
Der einzige Weg, der erwiesenermaßen zu einer Besserung bei Paruresis führt, ist eine kognitive Verhaltenstherapie.
In einer solchen Therapie durchlaufen Betroffene, vereinfacht gesagt, zwei Prozesse:
Das Selbsthilfeprogramm von WeMingo basiert auf diesen Ansätzen und wurde speziell für Menschen mit Paruresis entwickelt.
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