Wer sich schon etwas ausführlicher mit dem Thema „schüchterne Blase“ beschäftigt hat, ist sicherlich schon einmal über den Begriff Pee Buddy gestolpert. Pee Buddy ist dabei die Bezeichnung für eine Person, die einen Paruretiker bei seinen Übungen auf öffentlichen Toiletten unterstützt.
Aber warum genau ist es eigentlich so empfehlenswert, einen Pee Buddy zu haben?
Die Antwort darauf hat viel mit der Schwierigkeitshierarchie zu tun, auf die ich im letzten Blogbeitrag eingegangen bin. In der Schwierigkeitshierarchie definiert man sich verschiedene Schwierigkeitsstufen, die nacheinander erklommen werden müssen. Sie hilft einem sich schrittweise an neue Situationen heranzutasten. Das Problem dabei: In der Praxis ist es nicht immer einfach, eine Situation vorzufinden, die genau der nächste Stufe in der Hierarchie entspricht. Wenn ich meine Stufe z. B. so definiere, dass eine andere Person sich drei Urinale entfernt aufhält, kann es ziemlich lange dauern, bis genau diese Bedingung erfüllt ist.
An dieser Stelle kommt der Pee Buddy ins Spiel. In unserer Beispiel-Situation könnte er sich genau drei Urinale entfernt positionieren und damit genau die gewünschte Herausforderung ermöglichen. Im Prinzip geht es also darum, dass der Pee Buddy einem hilft, den Schwierigkeitsgrad auf einer Toilette zu kontrollieren und zu variieren.
Was bei diesen Überlegungen oft in Vergessenheit gerät: der Pee Buddy ist viel mehr als ein Schwierigkeitsstufen-Regulierer. Er ist auch eine Verpflichtung, wenn man sich erst einmal zu einer Übung verabredet hat und am liebsten alles wieder aufschieben möchte. Er ist auch eine vertraute Person vor Ort, die die Ängste und Anspannung mit einem durchsteht.